Seit Jahrtausenden orientieren sich Menschen an Himmelszyklen, um Kalender zu entwickeln. Diese Systeme waren oft eng mit religiösen Vorstellungen verknüpft und dienten der Ordnung von Landwirtschaft, Ritualen und gesellschaftlichem Leben.
Doch die wissenschaftliche Erkenntnis hat längst gezeigt, dass die Menschheitsgeschichte weit über die Grenzen traditioneller Kalendarien hinausreicht. Archäologische Funde, wie der Mechanismus von Antikythera, und die Fortschritte in Evolutionsbiologie und Chronologie belegen, dass unsere Zivilisation älter und komplexer ist, als frühere Zeitrechnungen vermuten lassen.


Die bisherige Zählweise – etwa die „vor Christus“-Datierung – ist nicht nur rechnerisch umständlich, sondern auch kulturell überholt. Eine neue Zeitrechnung würde nicht nur Klarheit schaffen, sondern auch den Übergang markieren: von mythologisch geprägten Weltbildern hin zu einer Ära der empirischen Erkenntnis und globalen Verständigung.
Im Jahr 2025, im Alter von 38 Jahren, kam mir die Idee, eine neue Zeitrechnung zu konzipieren. Die Zahl 38025 ergibt sich aus diesem Moment: 38 als symbolisches Jahrtausend, kombiniert mit dem aktuellen Jahr. Das bisherige „Jahr 0“ – das historisch ohnehin nie existierte – würde in diesem System als Jahr 36000 gelten.
Das Jahr Null
Die offizielle Zeitrechnung kennt kein Jahr Null. Historisch springt sie direkt von 1 v. Chr. zu 1 n. Chr., da das Konzept der Null damals noch nicht Teil des europäischen Denkens war. Erst moderne Mathematik und Astronomie führten ein Jahr Null ein, um Zeiträume konsistenter berechnen zu können.
Diese Diskrepanz ist mehr als ein Rechenproblem – sie ist eine Frage der Perspektive. In meiner ,, Zahlenphilosophie oder Sapientia ex Ordine" (Kapitel 11 Seite 115 und Kapitel 14 Seite 175) hatte ich bereits die Lösung dieses Problems erreicht, obwohl ich ein anderes mathematisches Phänomen untersuchte. Ich würde es nun als ,,Kante-zu-Zentrum-Verhältnis" beschreiben wollen: Von außen betrachtet sind zwei Jahre 24 Monate, doch wenn man sich im Zentrum eines Jahres befindet, etwa im Juni, verschiebt sich die Wahrnehmung – und man rechnet erneut 12 Monate zum Zentrum. So entsteht eine doppelte Zählweise, die das scheinbare „Nullproblem“ geometrisch erklärt.


Zeittafel der Erkenntnis

Unsere Galaxie, die Milchstraße, ist etwa 13,6 Milliarden Jahre alt, und unsere Erde rund 4,5 Milliarden Jahre. Im Vergleich dazu wirkt die menschliche Geschichtsschreibung wie ein Flügelschlag einer Wespe. Doch gerade dieser Flügelschlag ist voller geistiger Umbrüche, Entdeckungen und Denkbewegungen.
Mit der Einführung meiner Zeitrechnung – die im Jahr 2025 beginnt und als das Jahr 38.025 nun geführt wird – entsteht eine neue Wahrnehmung auf historische Ereignisse.
Thales von Milet, der als erster Philosoph gilt, war ein Astronom und Mathematiker, über dessen Wirken nur wenige gesicherte Quellen existieren. Er soll im Jahr 585 v. Chr. eine Sonnenfinsternis vorhergesagt haben – ein Ereignis, das sein Ansehen als „Weiser“ begründete. Aristoteles würdigte Thales für seinen Versuch, die Welt nicht mythologisch, sondern durch Vernunft und natürliche Ursachen zu erklären. Thales wurde um 625 v. Chr. geboren – also im Jahr 35.375 nach Thomas Sára.
Xenophanes, der aus der Naturbeobachtung die Unmöglichkeit der Schöpfung aus dem Nichts ableitete, gilt mir als der erste Deist. Seine Kritik an anthropomorphen Götterbildern und seine Suche nach einer universellen Ordnung machen ihn zum Ur-Denker einer Philosophie, die Gott nicht beschreibt, sondern erkennt. Sein Geburtsjahr wird auf 570 vor Chr. geschätzt, somit auf das Jahr 35.430 laut Sára.
Pythagoras von Samos lebte etwa von 570 bis 510 v. Chr. und gilt als bedeutender Mathematiker und Philosoph, der seinen eigenen Gedankenkosmos entfaltete und eine deistische Schule in Kroton – an der Fußspitze Italiens – gründete. Über sein Leben und Wirken sind nur wenige unumstrittene Fakten überliefert, doch die Legenden um ihn scheinen nicht unverdient. So berichtet man, er sei ein vehementer Vertreter des Vegetarismus gewesen, da er den Verzehr getöteter Lebewesen als Vorstufe zur Gewalt gegen Menschen erkannte. Gerade zur Aufklärung solch komplexer Datierungen, wie sie bei einem reisenden Denker wie Pythagoras auftreten, hilft ein strukturiertes Kalendarium zur Rekonstruktion ungemein. Er lebte daher in den Jahren 35.430 bis 35.490 T.C.
Parmenides von Elea, der Dichter-Philosoph, lebte nach dem Thomas-Calendarium um das Jahr 35.480 (520 v. Chr.) In einer Welt, die sich dem Wandel und der Vielheit hingab, sprach er vom Unwandelbaren: dem Sein, das weder entsteht noch vergeht. Parmenides lehrte, dass die Wahrheit nicht in der Wahrnehmung liegt, sondern im Denken selbst. Damit wurde er zum ersten Architekt einer Philosophie, die nicht fragt, was ist, sondern wie etwas überhaupt sein kann.
Sokrates, der wohl bekannteste Fragesteller der Antike, stellte das Denken über das Wissen. Seine sokratische Methode – das beharrliche Fragen, das Aufdecken von Widersprüchen – war nicht nur ein Werkzeug der Erkenntnis, sondern ein Akt der geistigen Befreiung. Sein Tod im Jahr 399 v. Chr. markiert einen Wendepunkt in der Philosophiegeschichte. In meiner Zeitrechnung entspricht dieses Ereignis dem Jahr 35.601.
Platon, Schüler des Sokrates und Begründer der Akademie, formte das Denken Europas über Jahrtausende. Seine Ideen über das Reich der Formen, über Gerechtigkeit und Staatskunst, sind bis heute lebendig. Geboren wurde er etwa 428 v. Chr., gestorben 347 v. Chr. was dem Jahr 35.653 entspricht.
Aristoteles, der systematische Denker, Schüler Platons und Lehrer Alexanders des Großen, brachte Ordnung in das Wissen. Seine Logik, seine Ethik, seine Naturphilosophie – sie bilden das Fundament zahlreicher Disziplinen. Geboren um 384 v. Chr., also im Jahr 35.616 laut Thomas Sára, starb der Berechner des Actus Purus im Jahr 35.678.
Die Bibliothek von Alexandria, Symbol für das gesammelte Wissen der Antike, wurde um 48 v. Chr. zerstört. Der Verlust dieser Sammlung war ein geistiger Bruch, dessen Nachhall bis heute spürbar ist. In meiner Zeitrechnung liegt dieses Ereignis im Jahr 35.952.
Seneca war ein römischer Stoiker, der unter Kaiser Nero als dessen Berater wirkte. Im Schatten des tyrannischen Herrschers verfasste er kritische Schriften über Machtstrukturen, politische Verantwortung und den Wert des Wohlstands – obwohl er selbst privilegiert lebte. Seine Philosophie betonte die innere Freiheit und die Fähigkeit, mit den Härten des Schicksals gelassen umzugehen. Als Nero ihn der Mitverschwörung bezichtigte, wurde ihm der Suizid durch Aderlass befohlen – eine letzte stoische Geste der Selbstbestimmung. Seneca wurde vor Christus geboren und starb im Jahr 65 n. Chr., also 36.065 nach Thomas Sára.
Epiktet, einer der späteren Anhänger der Stoischen Schule, lebte etwa zwischen den Jahren 50 und 130 n. Chr. – also 36.050 bis 36.130 nach dem Thomas Sára Calendarium. Als Sklave geboren, entwickelte er eine Philosophie, die auf innerer Freiheit, Selbstdisziplin und moralischer Unabhängigkeit beruhte. Seine Ethik basiert auf der Unterscheidung zwischen dem, was in unserer Macht liegt, und dem, was wir hinnehmen müssen.
René Descartes ist der Verfasser des berühmten Zitats: „Ich denke, also bin ich.“ Als Mathematiker und Philosoph gilt er als Mitbegründer des Rationalismus im 17. Jahrhundert. Er trug wesentlich dazu bei, das Denken über Bewusstsein, Logik und Erkenntnis neu zu strukturieren. Geboren im Jahr 1596 nach dem Jesus-Kalender, entspricht dies dem Jahr 37.596 nach Thomas Sára.
Baruch de Spinoza lebte von 1632 bis 1677 und war ein Kritiker der dogmatischen Theistischen Lehren, zu einer Zeit wo dies erheblichen Mut und Raffinesse bedurfte. Er formulierte seine Prämisse des Pantheismus, - also das Gott inhärent der Natur lebendig sei - und sorgte mit dieser Ansicht für Anfeindung und Aufruhr, doch auch für eine weitere deistische Perspektive der naturwissenschaftlichen Philosophie. Neu datiert 37.632 – 37.677 T.C.
Annus mirabilis – das Jahr der großen Entdeckungen 1666 – steht für den Beginn der modernen Physik.
Sir Isaac Newton formulierte seine Erkenntnisse über Gravitation und Licht in dieser Zeit und veränderte damit unser Weltbild grundlegend. Das entspricht dem Jahr 37.666 laut Thomas Sára.
Zur Umrechnung historischer Daten empfiehlt sich folgende Faustregel: Alle „vor Christus“-Jahre lassen sich durch Subtraktion von 36.000 in das Thomas-Calendarium überführen. So wird beispielsweise aus 520 v. Chr. das Jahr 35.480 – und Geschichte erhält eine einheitlich lesbare Form.
Natürlich ließe sich diese Liste mit weiteren namhaften Philosophen erweitern – doch mein Anliegen war es, eine Struktur zu schaffen, die auf meine Denkschule verweist: den empirischen Dual-Deismus, den ich im Jahr 2024, also 38.024 in Essayform publizierte. Auch andere Zeittafeln lassen sich nun deutlich einfacher nachvollziehen, um Relationen sichtbar zu machen. Ich denke dabei an technologischen Fortschritt, insbesondere an bahnbrechende Entwicklungen, die sich in ihrer Wirkung epochal zeigen. Selbst die Astronomie ließe sich einbeziehen, um kalendarische Eigenheiten auf der kosmischen Uhr zu erkennen.
